Biografie
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Geburtstag
2. Februar 1953 (72 Jahre alt)
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Geboren in
Lyon, Rhône, Auvergne-Rhône-Alpes, Frankreich
Louis Sclavis (* 2. Februar 1953 in Lyon, Frankreich) ist ein französischer Klarinettist, Saxophonist, Komponist und Bandleader. Er wird allgemein als einer der wichtigen europäischen Instrumentalisten, insbesondere auf der Bassklarinette, betrachtet.
Leben und Wirken
Bereits im Alter von 9 Jahren nahm Louis Sclavis Klarinettenunterricht und spielte in einer örtlichen Blaskapelle, bevor er das Musikkonservatorium in Lyon absolvierte. Von 1975 bis 1988 schloß er sich dem Lyoner Musikerkollektiv Association à la recherce d'un folklore imaginaire an und spielte mit so namhaften Gruppen der Szene wie Workshop of Lyon, Marvelous Band oder Marmite Infernale.
1982 gründete Louis Sclavis seine erste eigene Band mit dem Namen "Le Tour de France", zusammengesetzt aus sechs Musikern aus ganz Frankreich. 1984 folgte sein erstes Soloalbum mit dem Titel Clarinets. Im selben Jahr begann er eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kontrabassisten Bruno Chevillon in einem Quartett mit François Raulin und Christian Ville. Diese Formation machte sich in den folgenden Jahren einen Namen als gefragte Festivalband. Gleichzeitig spielte er im Trio des Clarinettes.
1987 gründete er das Louis Sclavis Septet, das ebenfalls auf zahlreichen Festivals auftrat. Englische, deutsche und amerikanische Musiker der Improvisationszene gehörten von Beginn an zu Sclavis musikalischen Partnern. Die Zusammenarbeit mit Chris McGregor, Peter Brötzmann, Evan Parker, Conny Bauer, Heinz Becker, John Lindberg, Tony Oxley, Andreas Willers oder Gabriele Hasler wurde auf vielen CD-Veröffentlichungen dokumentiert. Regelmäßig lässt er sein erfolgreiches Carnet des Routes-Trio mit Henri Texier und Aldo Romano wieder aufleben.
Louis Sclavis ist seit den 80er Jahren einer der aktiven Kristallisationspunkte der französischen Jazzszene, gemeinsam mit so namhaften Künstlern wie Bruno Chevillon, Michel Portal, Michel Godard, Dominique Pifarély oder Jean-Louis Matinier. Aus Kunstmusik und Volksmusik schmiedet Sclavis nach dem ARFI-Konzept der "imaginären Folklore" eine leicht eingängige Musik, die rhythmisch geschickt verpackt, sowohl eine beschwingte Heiterkeit als auch eine tiefe Melancholie umfasst.
Auszeichnungen
1988 erhielt Louis Sclavis den Prix Django Reinhardt, eine Auszeichnung, die alljährlich an den besten französischen Jazzmusiker verliehen wird. 1990 folgte der British Jazz Award, und 1996 erhielt er den Nationalen Musikpreis des französischen Kulturministeriums.
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