Biografie

So wie es aussieht, gibt es zwei Bands The Regulators!

Hier die Beschreibung der ersten:

1992 erschien das selbstbetitelte Debut der REGULATORS. Damals bestand die Band aus Clifford Smith (Lead Vocals, Harmonica), Jimi Hughes (Guitars, Keyboards), Johnny Barnes (Guitars), Bobby Bird (Guitars), Randy Smith (Bass) und Mark Aceves (Drums). Obwohl die Band aus Südkalifornien stammt konnte man die Band, ohne deswegen ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, der erweiterten Southern-Rock-Szene zuordnen.

Es ist seit Jahren ein Phänomen: Immer wieder veröffentlichen frische, junge Bands ein gutes Album und steigen damit zu Hoffnungsträgern der Südstaatenszene auf, um mit gleicher Regelmäßigkeit danach wieder in der Versenkung zu verschwinden. Vergeblich warten wir heute noch auf die zweiten Alben von Bands wie COPPERHEAD, SLICK LILLY, THUNDERFOOT, DELTA REBELS oder SISTER WHISKEY. Die REGULATORS scheinen aus dieser Reihe auszuscheren.

Das Debut der REGULATORS gehört wie STEVE EARLEs Copperhead Road zu den CDs, die man allein aufgrund des Covers blind kaufen kann. Ein Blick auf die Band, die vom Outfit her geradewegs dem Film Young guns entsprungen zu sein scheint, und man weiß, dass von den Rock 'n' Roll outlaws eigentlich nur ehrliche, handgemachte Musik kommen kann.

Die große Stärke des Albums ist das kompakte Songwriting. Hier reiht sich ein überdurchschnittlicher Song an den nächsten, von ein paar tolerierbaren Ausnahmen mal abgesehen. Diese Scheibe ist genau der Kompromiss zwischen den Forderungen von Plattenfirmen nach einer komerziell vermarktbaren Southern Rock Variante und dem Wunsch der Fans nach möglichst urwüchsigem Sound, dem Spagat, den keine der großen Southern Rock Bands in den 80ern geschafft hat.

Last chance bewegt sich irgendwo zwischen BON JOVIs Blaze of glory und MOLLY HATCHETs Saddle tramp (wobei beide genannte Titel erst Jahre später erschienen), Let it ride könnte auch eine rockige BRYAN ADAMS-Nummer mit einem Schuss DOOBIE BROTHERS sein, Good to go ist der Hit, den ZZ TOP auf Eliminator noch hätten gebrauchen können.

Ohne Berührungsängste sucht die Band ihrre Position zwischen eingängigem A.O.R und Southern Rock nicht ohne einen Blick in Richtung Sleaze und Westcoast zu werfen. Dabei entstand eine CD nicht nur - aber auch - für Southern Rock Fans, auf jeden Fall aber ein hörenswertes Album.

Die Dinge entwickelten sich gut für die Band. So wurde beispielsweise der Song Need for speed als Soundtrack zu dem Film Kuffs mit Christian Slater verwendet. In Steven Segals Film Under siege konnte man Whiskey fever hören und im Soft-erotik-Homevideo 'The girls of Rock Vol. 3' kam Last chance zu Ehren.

Im März 1993 verstarb Gründungsmitglied Jimi Hughes. Ein herber Schicksalsschlag für die Band, da Jimi auch einer der Hauptsongwriter war. Wer weiß, ob die Band nicht den Durchbruch geschafft hätte, wenn man mit der bewährten Mannschaft weiter konsequent für das Debut Werbung betrieben hätte und einen Nachfolger im Folgejahr nachgeschoben hätte.

Doch die REGULATORS ließen sich nicht unterkriegen. Ohne aktuelles Album und in wechselnden Besetzungen waren sie in den USA weiter ein angesagter Liveact und spielten unzählige Shows mit MARSHALL TUCKER BAND, MÖTLEY CRÜE, FOGHAT, BLACK OAK ARKANSAS, DELBERT McCLINTON, BUDDAH HEADS, PAT TRAVERS BAND, TED NUGENT, GUESS WHO und GREAT WHITE.

Trends kamen und gingen in der 17-jährigen Bandgeschichte, aber die Band blieb immer sich selber treu. Dank ihrer Beharrlichkeit zählen sie heute zu den bekanntesten Bands in der Bikerszene, eine nicht zu unterschätzende Zielgruppe in den Vereinigten Staaten.

1998 meldeten sich die REGULATORS einem neuen Album zurück. Bar & Grill entstand unter der Mitwirkung von Ronnie Farrell (Lead Vocals & Rhythm Guitars), Gary Jeffries (Lead Vocals & Rhythm Guitars - Insidern als Sänger auf dem hervorragenden Debut der Street-Rocker ASPHALT BALLET bekannt), Johnny Barnes (Guitars), Randy Smith (Bass & Backing Vocals), Chris Turbis (Piano, Hammond Organ & Backing Vocals), Johnny Travers (Guitars) und Chuck Radek (Drums & Percussion). Dieses Line-up hat seit immerhin zwei Jahren Bestand.

Als Gastmusiker waren Bob Bird und Mark Aceves aus der Originalbesetzung mit von der Partie.

Als Produzent konnte RATT-Gitarrist Juan Crucier gewonnen werden, der sich mit erdigem Rock 'n' Roll von seiner Hausband her ja gut auskennt. Damit hatte sich auch die Frage nach einem geeigneten Studio erledigt. Man zog in Juans 'The cellar' in Ranchos Palos Verdes.

Ich mag mich täuschen, doch im Gegensatz zum deutlich kommerzielleren Debut scheint bei Bar & Grill Selbstverwirklichung die alles beherrschende Maxime gewesen zu sein. Nirgendwo findet sich auch nur ein Hauch einer Anbiederung an den Geschmack eines Mainstreampublikums. Gut, die Ballade Sweet sustain könnte auch im Nachmittagsprogramm eines Hausfrauensenders laufen, aber dieser Song ist die bandeigene Verarbeitung des Todes von Jimmi Hughes und deshalb garantiert frei von jeglichem Kommerzkalkül sondern aus tiefstem Herzen entstanden. Tendenziell geht die Band einfach einen Tick härter, rauer und rockiger als auf dem Debut zu Werke, was absolut kein Fehler ist, zumal die Stärke der REGULATORS, das abwechslungsreiche Songwriting, nicht darunter leidet. Eine 100 %-partytaugliche Rockscheibe, in der Tradition des BLACK CROWES-Debut, die wehmütige Erinnerungen an Zeiten weckt, in denen Bands wie LITTLE CAESAR oder DELTA REBELS für frischen Wind in der Szene sorgten.

Natürlich aalt sich die Band gerne in dem in den USA häufig herangezogenen Vergleich zu ZZ TOP, den ich allerdings nur schwer nachvollziehen kann, wenn man von The real deal absieht. Eher schon passt die Verwandschaft zu LYNYRD SKYNRD, denn Stücke wie Eatin' crow und vor allem My bags are packed hätten sich sehr gut neben den harten Songs auf Twenty gemacht. Bar & Grill ist zweifellos eins der letzten Southern Rock Highlights dieses in den letzten Zügen liegenden Jahrtausends.

Ebenfalls bemerkenswert: Die originelle Covergestaltung. Die Tracklist einer CD mit dem Namen Bar & Grill in Form einer Speisekarte zu drucken ist an sich so naheliegend, dass es schon wieder geradezu genial ist diese Idee auch unzusetzen.

Die Voraussetzungen um sich nun im zweiten Anlauf in der Southern Rock Szene dauerhaft zu etablieren sind denkbar günstig für die REGULATORS, denn neben dem Songmaterial zweier starker Alben als Faustpfand scheint die Band auch über ein intaktes geschäftliches Umfeld zu verfügen. Allein ein Mann vom Schlage eines Ray Carver, der sich um die Promotionarbeit der Band kümmert, ist Gold wert. Ohne ihn und seine Unterstützung wäre dieser Artikel hier beispielsweise nie erschienen.

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