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Veröffentlichungsdatum
5. Februar 2016
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Dauer
11 Titel
Big Black Coat ist das fuenfte Studioalbum des canadischen Electro Duo Junior Boys. Das Album erschien am 05. Februar via dem Plattenlabel City Slang.
Zwischen Yacht Rock und Techno, zwischen überzuckertem Pop und technoidem Sound Design haben die Junior Boys in den vergangenen Jahren ihren musikalischen Kosmos entwickelt. Über vier Alben hinweg (das letzte erschien 2011), zahllose Singles und zum Teil unfassbar gute Remixe (Carl Craig!) ihren Fußabdruck hinterlassen. Dass es die Junior Boys nach wie vor als Projekt gibt, schien in letzter Zeit gar nicht wirklich klar. Umso besser jetzt die Nachricht, dass „Big Black Coat" am 5. Februar 2016 erscheinen wird, auf dem Berliner Label City Slang. Bislang war das Projekt auf Domino beheimatet.
in Projekt, dass letztlich alles andere als ein Vollzeit-Job war. Da ist zunächst die räumliche Trennung. Greenspan lebt weiterhin in Kanada und ist dort Kneipier und gefragter Produzent, hat mit Caribou (aha! Die City-Slang-Connection) genauso gearbeitet wie mit der unvergleichlichen Jessy Lanza. Didemus hingegen zog nach Berlin, legte auf, gründete ein eigenes Label und veranstaltet diesen Sommer ein Festival. Was Musiker eben so machen „zwischen Platten“.
Die letzten beiden Platten, so erinnert sich Jeremy, seien zu kompliziert gewesen, bzw.: Er habe sich in Konzepten und Details sehr professionell verzettelt. „Big Black Coat“ soll anders sein, komplett konzeptlos, einfach geradeaus und gut ist. Produziert wurde über einen Zeitraum von fünf Monaten. Da ist es keine Überraschung, dass die beiden auch den Techno auf der neuen Platte nicht nur ernster nehmen, sondern auch mehr in den Fokus rücken. Von Industrial ist da genauso die Rede (hier gilt Vorsicht, in Nordamerika ist dieser Begriff vollkommen anders konnotiert als in Europa) und anderen Einflüssen, die man so noch nicht von den Junior Boys kennt. Der „Big Black Coat“ jedenfalls ist definitiv mehr Track als Songs, auch wenn der endlos blubbernde Arpeggiator Fans der Band direkt in großen Tracks des unumstritten besten Albums „So This Is Goodbye“ hineinwirft. Irgendetwas hat sich radikal im Sound der Junior Boys geändert. Das macht neugierig auf das Album.
Jeremy Greenspan und Matt Didemus haben viele Anstrengungen in ihren ersten Energieschub gesteckt, der sich über vier Alben erstreckte. Der Erfolg konnte sich über die Jahre durchaus sehen lassen. Das Titelstück aus SO THIS IS GOODBYE aus dem Jahr 2006 etwa lief erst im letzten Jahr in der zweiten Staffel der HBO-Serie „Looking“.
Auf diesem Album sind wieder einige Stücke dabei, die bleibenden Eindruck hinterlassen werden. Dazu zählt ganz gewiss „C’mon Baby“. Es trägt zwar nicht den fantasiereichsten Titel auf Erden, aber mit einem an die „West End Girls“ der Pet Shop Boys erinnernden, massiv spannungsgeladenen minimalen Synthesizer-Sound und einem sich zum Ende hin steigernden düsteren Outro bewegen sich Greenspann und Didemus an der Grenze zum Genius.
Nicht weniger gelungen ist der nachfolgende Track „Baby Give Up On It“, mit dem sie auf den Electro-Funk der Mittachtziger anspielen, und da sehr, sehr genau auf den von Midnight Star. Sie tun das nicht bemüht, wie es in manchen Fällen auf dem Vorgänger It’s All True der Fall war. Wie wenig sie vor der Übernahme des Disco-Vibes zurückschrecken, zeigt sich auch an der Version von Bobby Caldwells Klassiker „What You Don’t Do For Love“. Der Song klingt bei ihnen zu mindestens 50 Prozent anders als im Original.
Und für Abwechslung ist gesorgt? Aber sicher! Den Einfluss des House-Sounds der Aufbruchs-Ära erkennt man in „You Say That“ und „M & P“. Diese Herren wissen einfach, was sie tun. Wie sollte es auch anders sein, angesichts gefestigter Verbindungen zum Hamilton-Empire um Caribou, Jiaolong und Jessy Lanza?
Titelliste:
1. "You Say That" 4:56
2. "Over It" 3:45
3. "C'Mon Baby" 4:49
4. "Baby Give Up on It" 4:16
5. "M & P" Greenspan, Matt Didemus 4:20
6. "No One's Business" Greenspan, Matt Didemus 2:41
7. "What You Won't Do for Love" Alfons Kettner, Bobby Caldwell 5:04
8. "And It's Forever" Greenspan, Matt Didemus 5:35
9. "Baby Don't Hurt Me" 2:00
10. "Love Is a Fire" Greenspan, Matt Didemus 5:09
11. "Big Black Coat" Greenspan, Matt Didemus 7:12
Personalaufwand
Junior Boys (Jeremy Greenspan and Matt Didemus) — Produktion
Bob Weston — Mastering
David Psutka — Engineering
Mike Jerome — Artwork, Design
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