Joey Bada$$

Hip-Hop war nie tot, nur belanglos. Jetzt kommt Joey Bada$$ und will uns an die goldene Ära des Genres erinnern, ja, sie gar wieder einläuten. Dabei war der 17-Jährige ein säugendes Kleinkind, unberührt vom Weltgeschehen, als bahnbrechende Reime-Künstler wie Nas, Notorious B.I.G. und Jay-Z von New York aus die Weltexpansion des Hip-Hop vorantrieben. Nichtsdestotrotz hat der Highschool-MC aus Flatbush / Brooklyn, der mit der Attitüde eines Kunstschule-Rowdies auftritt, eine echte Chance. Die korrumpierte Musikwelt, die sich vordergründig durch den synthetischen Hip-Pop der Black Eyed Peas, LMFAO, David Guetta und Co. offenbart, hat zuviel Platz eingenommen. Nun braucht es Stürmer und Dränger, Rebellen und Querulanten, die das System herausfordern. Und Joey Bada$$ eignet sich perfekt für die Rolle. Nach dem Motto, “back to when rappers were really rappers”, setzt er mit seiner Musik in den 1990er Jahren an: Nonchalant revitalisiert er die knisternde, bauchige Sound-Ästhetik, hebt die Reimkunst wieder an, setzt echte Themen smart in Szene und lässt das Ganze fesch und fresh aussehen. Dabei gelingt ihm ein magisches Gefühlschaos aus aus Déjà-vu und Vision; aus Party und echtem Leben; aus Nostalgie und Neuanfang. You know what I’m sayin’?