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Biografie

  • Geburtstag

    19. Januar 1937

  • Geboren in

    Roma, Roma, Lazio, Italien

  • Gestorben

    8. Mai 2024 (mit 87 Jahren)

Giovanna Marini (* 19. Januar 1937 in Rom) ist eine italienische Musikerin, Sängerin, Komponistin, Liedermacherin und Musikethnologin. Sie gilt als eine der wichtigsten Interpretinnen und Forscherinnen im Bereich der traditionellen italienischen Volksmusik.

Giovanna Marini (standesamtliche Eintragung als Giovanna Salviucci in Marini) wurde 1937 in einer Musikerfamilie in Rom geboren. 1959 schloss sie das Studium der klassischen Gitarre am Konservatorium Conservatorio di Santa Cecilia in Rom ab und perfektionierte daraufhin ihr Können mit dem spanischen Gitarristen Andrés Segovia.

Um 1960 lernte sie den Filmemacher Pier Paolo Pasolini, den Schriftsteller Italo Calvino sowie die Musikwissenschaftler Roberto Leydi, Diego Carpitella und Alessandro Portelli kennen. Sie begann, sich sich mit der Tradition der Arbeiterlieder und der in ihnen festgehaltenen Sozialgeschichte auseinanderzusetzen und bereiste die ganze italienische Halbinsel, um Volkslieder in verschiedenen italienischen Dialekten und Regionalsprachen zu sammeln.

1962 gründete Giovanna Marini in Mailand mit Fausto Amodei, Gualtiero Bertelli, Gianni Bosio, Caterina Bueno, Giovanna Daffini, Ivan Della Mea, Roberto Leydi, Paolo Pietrangeli, Alessandro Portelli und den Ensembles Duo di Piadena sowie Pastori di Orgosolo das Ensemble Nuovo Canzoniere Italiano, dessen Ziel es war, die Tradition des italienischen Arbeiterlieds wiederzuentdecken und zu verbreiten. Vom sardischen Dichter Peppino Marotto lernte sie die Kunst der improvisierten Volkserzählung.

Giovanna Marini wurde eine der wichtigsten Mitarbeiterinnen des 1966 gegründeten Istituto Ernesto de Martino im toskanischen Ort Sesto Fiorentino nordwestlich von Florenz, das sich zur Aufgabe gemacht hatte, das Wissen über die proletarische Volkskultur zu verbreiten. Sie zeichnete dort eine Vielzahl von ihr wiederentdeckter Volkslieder aus dem Gedächtnis mit Hilfe eines von ihr entwickelten Notensystems auf und katalogisierte sie.

1966 veranstaltete der italienische Theaterautor, Regisseur, Erzähler und Schauspieler Dario Fo in Mailand das Volkslied-Festival "Ci ragiono e canto", bei dem neben Giovanna Marini Rosa Balistreri, Caterina Bueno, Maria Teresa Bulciolu, Ciccio Busacca, Giovanna Daffini, Enzo Del Re, Ivan Della Mea und die Gruppen Padano di Piadena und Coro del Galletto di Gallura auftraten. Das Festival fand 1969 und 1973 noch zwei weitere Male statt.

Das Quartetto Vocale wurde 1976 gegründet, um einige von Giovanna Marini mehrstimmig komponierte Stücke, die sie bisher alleine zur Gitarre gesungen hatte, auch polyphon interpretieren zu können. Ursprünglich umfasste die Gruppe elf Mitwirkende. Heute besteht das Ensemble aus Giovanna Marini, Patrizia Nasini (ab 1981), Patrizia Bovi (ab 1990) und Francesca Breschi. Für das Quartetto Vocale entstanden unter anderem die Kantaten "Correvano coi carri" (1977), Sibemolle (1998) und "Cantata del secolo Breve" (2000). Letztere war vom historischen Werk Eric Hobsbawms inspiriert und wurde 2001 im Théâtre de Vidy in Lausanne aufgeführt.

Anlässlich des zweihundertjährigen Jubiläums der Französischen Revolution 1989 vertonte Giovanna Marini die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Ab 1989 unterrichtete sie Angewandte Musikethnologie an der Scuola Popolare di Musica di Testaccio (SPMT) im römischen Viertel Testaccio. Von 1991 bis 2000 hatte sie auch einen Lehrstuhl für Musikethnologie an der Universität Paris VIII Vincennes-Saint Denis inne. Mit ihren Studierenden unternahm sie Studienreisen durch Italien, um mündlich überlieferte traditionelle Lieder anlässlich profaner und religiöser Feste zu transkribieren.

2002 wurde Giovanna Marini durch das gutverkaufte Album "Il fischio del vapore", auf dem sie zusammen mit dem italienischen Liedermacher Francesco De Gregori italienische Volkslieder singt, auch einem breiten Publikum bekannt. 2004 vertonte sie Oscar Wildes "Ballade vom Zuchthaus in Reading" und "De Profundis". 2005 schrieb sie für das Festival Angelica di Musica Contemporanea die Musik zu Pier Paolo Pasolinis Gedichten aus dem Band "Le ceneri di Gramsci" (1957).

Giovanna Marini unterrichtet heute noch an der Scuola Popolare di Musica di Testaccio (SPMT) in Rom.

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