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  • Veröffentlichungsdatum

    2. Februar 2006

  • Dauer

    10 Titel

Irgendwann, schon vor langer Zeit, hat Thees Uhlmann sich entschieden. Entschieden, für das Ganze und gegen das Halbe und dafür niemals zu zaudern. Sondern aufzuräumen. Mit sich, mit der Welt, mit seinem Umfeld, mit Deutschland, mit allen und mit allem Drumherum. Doch mehr als für alles andere hat er sich dafür entschieden zu verstehen. Alles zu verstehen. Und deswegen ist er es auch, der nach Frank Sinatra und Richard Ashcroft ein Song namens “New York“ geschrieben hat und ihn singt, und zwar so wie es keiner je getan hat.
Es ist kein Song gegen Amerika, es ist kein Song gegen Antiamerikanismus, es ist ein Song für für für… für Liebe, für den Moment und für das Verstehen. „New York“ ist keine Hymne an eine Stadt, es ist einfach nur das allerschönste Liebeslied. Es ist fast so als hätte es eine Millionen schlechte und peinliche Liebeslieder nie gegeben. Von sich überzeugt singt Uhlmann “Man fühlt sich als habe man die Liebe erfunden“ und ich frage mich wie sich jemand fühlen muss dem so etwas eingefallen/aufgefallen ist. Eine Reise durch sich selbst, eine Reise um die Welt!

Würde sich die Hochkultur für Popmusik interessieren, Tomte wäre ihr Steckenpferd. Weil Uhlmann sich die Themen zurück erobert. Er geht hin und bricht alles auf die Essenz herunter: Die Liebe, Das Leben, Die Welt.

Und die Musik? Um ehrlich zu sein gibt es keine andere Band, keine andere Stimme die das in einem auslösen kann was beim hören von Tomte Songs in und mit einem passiert. Diese Band bewirkt in einem eine Mischung aus Euphorie und unglaublicher Berührtheit. Man fühlt sich viel mehr als nur berührt, man fühlt sich endlich mal wieder richtig ergriffen und gepackt. Die Musik, sie schleudert einen gegen die nächste Wand und man denkt noch „Hach, ist das schön. Das tut gut, das war schon lange mal nötig. Danke!“ um danach erst mal erleichtert auszuatmen…

Hören sie auch wie diese Band auf internationalem Niveau mitspielt? Wie Swen Meyer - einmal mehr - eine Produktion hinlegt, an der man sich in den nächsten Jahren messen wird müssen? Uhlmanns Stimme klingt ungewohnt jung. Und mal wieder klingt sie zwar rein aber doch gezeichnet und rauh. Vielleicht ein bisschen wie Schweizer Alpen-Quellwasser, Jahrhunderte altes, klares Felsfiltrat, das auf dem Weg ins Tal viele kleine Kieselsteine mit sich trägt.

Doch Schluss mit zwanghaften Metaphern oder Vergleichen. Denn schon kommt der nächste Refrain, er macht dir den großen, den ganz großen Hof: „Könnten wir gehen vom Süden des Landes bis zum Norden der Welt um zu sehen was der Stand ist, ich werde dich wieder sehen weil ich es will. Und wir singen ein Lied das uns begeleitet, ein kleines Licht das durch die Dunkelheit leitet. Ich werde dein Schatten sein wohin du auch gehst.“

Und ich nehme den Song beim Wort. Ich nehme ihn, die ganze Band und das Album mit. Mit in mein Leben. (Simon Raß 2005)

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