Biografie

Karmacopter ist eine Band aus Mannheim, musikalisch dem Oldschool Slacker-Core genau so zugewandt wie dem Misanthropop. Sie sind dabei oft zu dritt.

www.karmacopter.de

Erstes Review zu "california":

Kopfpunk (punkrockers radio)

KARMACOPTER aus Mannheim veröffentlichen ihre zweite Platte erneut im Labelverbund mit diesmal insgesamt 7 Labels. Die edle 7“ bietet bei einer Spielzeit von 09:45 min. alles was das Vinylherz begehrt und musikalisch steht diese Band eh spätestens seit dem 2008er Vinyldebüt „Goodbye Haptik“ über den Dingen. In einer Mischung aus Punk, Crust und Stonerrock gelingt dem deutschssprachigen Trio ein solch mächtiger Sound, dass es eine Freude für die Ohren ist. Für mich die Platte des Jahres und für euch das ideale Weihnachtsgeschenk.

FFF eröffnet die EP mit Stakkatorhythmen und beschreibt in den melodischen Strophen den neuzeitlichen Konsumbedarf einer Generation, die sich über Schlussverkäufe und überhöhte Egos definiert – Form folgt Funktion. SAMY handelt von momentan wieder alltagstauglich gewordenen bürgerlichen rechten Menschen, die sich selbst aber eher als Mitte-Rechts dargestellt sehen wollen. Analog zur aktuellen Grauzonenbands-Diskussion wird die Verharmlosungstendenz hier in 0:36 min. verrockt. TOSHI kommt mächtig groovend daher und erinnert dann musikalisch stark an TRAIL OF DEAD, während es textlich um eine wütende Werbeindustriekritik handelt. VDMNLAM spielt parallel zum Titelsong CALIFORNIA mit einem Heile-Welt-Spassgesellschft-Bild, dass KARMACOPTER-untypisch in einem Fast-Refrain als furisoen Höhepunkt endet. Und wieder mal ein mächtig geiler Bass Sound DISCO KNECHT punkrockt in bester Slackercore-Manier über biographische Gesinnungswandel und Chamäleoncharaktere. AL JARREAU spielt mit den bereits vom Vorgänger „Goodbye Haptik“ bekannten exakt gespielten Synkopen, die den typischen KARMACOPTER-Sound ausmachen. California ist wohl ein Novum – eine Stonerrock-Ballade mit Abwrackbonus. Unwirkliche Bilder aus einer US-Soap-artigen Welt treffen auf bedrohlichen Bombastrock und bilden eine depressive Scheinallianz mit zweifelhaftem Happy-End. Pflichtkauf!


Stimmen zum ersten Album "goodbye haptik":

Wahrschauer:

„Bist nicht mal Pirmasens, bist nicht mal Kaiserslautern, doch du wärst so gern Berlin.“ Na!? Woher kommen die KARMACOPTERS? Noch wird nichts verraten – also weiterlesen! Das Debüt-Album gibt es jedenfalls nur auf Vinyl inkl. Download-Code. Gut gemacht! Das Artwork ist bereits beeindruckend: Auf dem Cover sieht man einen einsamen Arbeitshandschuh, der an der Wand festgeschraubt ist – weiter nichts. Kein Bandname. Kein Albumtitel. Diese minimalistische Gestaltung erinnert doch sehr an EA80, wenn gleich diese es wenigsten schaffen, ihren Bandname auf dem Cover zu drucken. Musikalisch hat es allerdings nichts mit den Gladbachern zu tun. Fraglich wäre in diesem Zusammenhang, ob der Terminus „Punkrock“ hier noch greift. Wahrscheinlich schon, da der Gesang deutschsprachig ist und man somit automatisch in dieser Kategorie landet. KARMACOPTER sind allerdings anders als die anderen. Die drei Musiker bedienen sich neben den Elementen des Punkrocks auch denen des Noise-Rocks. Die Gitarren-Riffs wirken dabei brachial rockend und mitunter monoton, wobei sich die wiederholenden Riffs förmlich in den Kopf brennen. Die Songs sind sehr akzentuiert komponiert, so dass es mehrfach innerhalb der Stücke zu musikalischen Betonungen kommt, an denen alle Instrumente inkl. Vocals mitwirken. Der Gesang erinnert dabei stark an alte MUFF POTTER. Ein in meinem Kopf sich ständig auftuender Vergleich: Die letzte (in diesem Fall sogar wirklich) MUFF POTTER-Platte „Gute Aussicht“, Opener „Ich und so“ - hier lassen sich nahezu eindeutige Gesangsprallelen erkennen. Nagel singt/schreit in diesem Song in einer aggressiven Art und Weise, wie es der KARMACOPTER-Sänger in nahezu allen Songs macht. Großartig! Neben der Schwere und dem Brachialen der Songs bewegen sich die 3 Jungs aber auch immer wieder im straighten und druckvollen Punkrock-Sektor. Es gibt sogar eindeutige Punkrockstücke wie „Ritalin“ oder „Verheizt“. Hin und wieder werden auch die noisig gehaltenen Strukturen anderweitig durchbrochen, wenn es wie aus dem Nichts zu Tempo-Wechseln kommt und dann plötzlich ein tanzbarer Beat folgt, dem sogar noch eine Melodie unterliegt. Vorzeigesong dafür ist „230 of fame“ (Hit!!!). Inhalt und Musik sind bei diesem Stück dicht bei einander, wenn es um die Niveaulosigkeit im Mainstream-Rock-Bereich geht. Und gerade weil es darauf angelegt wurde, ist dieser Song besser als all die Stücke jener Bands, die hier gemeint sind - trotz Hookline! (noch immer Anspieltipp!!)
Die B-Seite erscheint allgemein etwas eingängiger, aber mit Sing-Along-Refrains halten sich die Copters dezent zurück. Viel eher fühlen sie sich in einem Gitarren-Konstrukt aus dynamischer Schwere wohl. Textlich befinden sich KARMACOTER im Übrigen auch auf der guten Seite. Jene zeugen von Attitüde, Intelligenz, Phantasie und Humor und machen demzufolge um Plattitüden einen großen Bogen. Eine Platte, mit der es Spaß macht, Zeit zu verbringen und welche die Copters hoffentlich mal raus kommen lässt aus Mannheim, „weil die Kultur hier schon im sterben liegt!“ Ein Album für die Top 10 diesen Jahres!
(Diplompunk)

Underdog Fanzine:
Gehobenes Ambiente und moderne Dienstleistungsgesellschaft: Mannheim überrascht BesucherInnen mit vielen interessanten Facetten. Sehenswürdigkeiten wie KARMACOPTER, die im Fahrtwind, im Sog von "Chemie und Größenwahn", den Gästen die Schönheiten abwracken, bis jedes weitere Vorgehen eine improvisierte Vorstellung des sozi-kulturellen Widerstandes darstellt: Mit Wut im Bauch fickt das Hirn mit dem ZNS, die Synapsen sind freigeschaltet und der Körper zuckt unkontrolliert. "Mannheim in Not", Tanzen ist der Krieg auf der Plattform der Eitelkeiten. KARMACOPTER sind der Anti-Pop einer gefräßigen Popkultur, in der Industrie und A&R Dealer den Hype erfinden, während das Licht auf dein verpickeltes Gesicht scheint und du dir wünscht, endlich das Resultat mit ins Bett zunehmen, um Ruhe zu haben, die Stille zu genießen. Aber so hektisch, so verrückt die ganze Rockscheiße auch ist, der Griff ins Klo wird unausweichlich, wenn du vergisst, was du eigentlich willst, wenn du verdrängst, was dir wichtig ist. So bewegst du dich wie ein Zombie im öffentlichen Raum, im Shoppingcenter, im Büro, frisst Ritalin und tanzt das ADHS. KARMACOPTER haben die Therapie beendet und legen ein musikalisches Konstrukt vor, welches die chronisch traumatisierten psychosozialen Verhältnisse beschreibt. Der rüpelhafte Kern der Musik ist das funktionelle Mittel, das Leiden aus der Gefühlswelt abzulegen und die Realität ohne Krücken zu betrachten. Das ist wirkungsvoll und effektiv. KARMACOPTER liefern den Botenstoff mit einer Applikation, die einen massiven Kick herbeiführt und süchtig macht.

Human Parasit:
Diese Scheibe beschäftigt mich echt schwer. Andauernd muss ich zum Plattenspieler, umdrehen und wieder umdrehen und wieder umdrehen. So intensiv hab ich echt schon lange kein Album mehr gehört und pausenlos versuche ich die Musik von Karmacopter einzuordnen. Verdammtes Schubladendenken. Das kommt mir alles irgendwie vertraut und bekannt vor, woher kann ich aber nicht sagen. In Reviews zu dieser Scheibe fallen unglaublich viele Bandvergleiche, die von NeinNeinNein über Turbostaat bis zu Razzia auf Crack (???) reichen. Irgendwie von allem etwas. Mir kamen auf jeden Fall auch Pascow in den Sinn und ein guter Schuss Oma Hans oder Dackelblut, da mich vor allem der Gesang ein wenig an Jens Rachut erinnert. Karmacopter sind zweifelsohne eine richtig gute Band, die hier ein mehr als ordentliches Debut abliefern, zum Sprung in eine Liga mit eben genannten fehlt nicht viel, vielleicht ein bisschen kryptischer, ein bisschen mehr Wortgewandheit und -witz, aber auf der anderen Seite sollen sie ja auch nicht zu einer Kopie verkommen. Also im Endeffekt haben die drei Mannheimer hier alles richtig gemacht. Schwer einzuordnen, eigenständig, tiefgründige Texte, abwechslungsreiche Musik, die ich in letzter Zeit echt oft… richtig oft gehört hab. Noch ein par Randdaten: 6 Labelveröffentlichung, weißes Vinyl, Pappschuber mit allen Texten und Downloadcode. Was ein Karmacopter, bzw. was Haptik ist, wird nicht verraten und somit hab ich auch mein kryptisches Element. Ah, google hilft immer, Haptik ist die Lehre vom Tastsinn… das macht alles nur noch verworrener… … … Geiles Debut und endlich mal wieder ein Album, dass mich wirklich beschäftigt.

http://unkultur.olifani.de:
Nachdem die Band von und mit Istari Lasterfahrer Schrankaffe ja schon an anderer Stelle für genügend Furore und Begeisterungsstürme sorgt und in eine glänzende Zukunft blicken kann, hier der Hinweis auf ein völlig anderes, beachtenswertes Musikprojekt, auf das ich soeben aufmerksam gemacht wurde.
Aus dem malerischen Städtchen Mannheim (bekannt für: tja - gar nichts), am Flüßchen Rhein gelegen (bekannt für Chemieunfälle, Lorelei und ähnlichen Schmarrn) kommt die Band Karmacopter.
Großartige kulturelle Leistungen der Menschheit sind bekanntermaßen der Tatsache geschuldet, in Städten wie Mannheim, Hannover, Mönchengladbach und wie sie alle heissen, als Instrument zur Artikulation von Frust und Wut einzig Gitarre, Bass Schlagzeug und Stimme zu besitzen. Im konkreten Fall von Karmacopter produzieren die 3 Beteiligten einen recht eigenen, sehr technischen Stil mit pseudo-zynischen Texten. Nach eigenen Angaben mag man "Antitainment, Death und Ween", aber MuffPotter, Beck Session Group (das kennt jetzt sicher keiner) und NoMeansNo darf ich sicher auch noch als freie Assoziationen in den Raum werfen. Genauso wie Mike Patton, ein ganz klein wenig. Ach ja, Frank Zappa? Oder ist das jetzt zu weit hergeholt? Auf jeden Fall ist dieser Band ein feiner Humor zu eigen, der Genregrenzen nicht so recht Ernst zu nehmen vermag.
Wie auch immer - nachzuhören am besten auf dem zugehörigen myspace Profil, ohne dass man als Musikschaffender heutzutage ja nicht mehr auskommt. Verstrickungen mit diesem Blog sind durchaus gegeben; allerdings wurde ich in keinster Weise bestochen, um ihr künstlerisches Werk völlig über den Klee zu loben. Phänomenal, ach was - gigantisch! fulminant! - sind ihre Lieder. Insbesondere der Song "vocalhouse" hat es mir angetan: Ich weiß nicht, warum ich nicht tanzen will. Dem stummen Zwang der Verhältnisse, dem das Subjekt unterworfen ist, wird ein Denkmal mit Funkgitarre und Jazz-Einflüssen gesetzt.Shake your ass, shake some hands. Karmacopter sind wirklich abgegessen von der subtilen Blödheit des Musikbusiness. Da hilft dann nur noch die volle Drönung mit "Ritalin", so ein weiterer Songtitel.
Geht das noch als Punk durch? Vermutlich nicht mehr, und das macht gar nichts. Könnte man sich auch mal live ansehen, falls die Möglichkeit dazu vorkommen sollte. Man kann der Band nur wünschen, dass sie ihren Weltschmerz auch in weiteren Städten herausschreien kann.

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