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Veröffentlichungsdatum
7. August 2006
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Dauer
10 Titel
A Matter of Life and Death (engl. für: „Eine Sache von Leben und Tod“) ist das 14. Studioalbum der britischen Heavy Metal-Band Iron Maiden. Das Album erschien am 25. August 2006 in Europa und am 5. September in den USA. Produzent des Albums ist Kevin Shirley. Aufgenommen wurde es, wie schon das vorangegangene Album Dance of Death, in den Sarm West Studios in London. Eine anschließende Welttournee startete am 4. Oktober 2006 im New England Dodge Music Center - Hartford in den USA.
Iron Maiden blieb der markanten Linie treu und veröffentlichte auch auf A Matter of Life and Death wieder Songs mit konkretem historischen Hintergrund, wobei die zeitgemäßen Themen Krieg und Konflikte das Album prägen. These Colours Don't Run beschreibt die Eindrücke von Soldaten in Kriegsgebieten. Brighter Than a Thousand Suns nimmt Bezug auf die erste Atombombe, die von Wissenschaftlern, die bei der Explosion dabei waren, als „heller als tausend Sonnen“ beschrieben worden war. Mit The Longest Day lieferten Iron Maiden einen weiteren Song mit geschichtlichem Hintergrund. Die Operation Overlord der Amerikaner im Juni 1944 und der damit einhergehende Sturm auf die Omaha Beach werden hier thematisiert.
Ein neues Album von IRON MAIDEN ist immer ein Ereignis, auch wenn die letzten beiden Studioscheiben »Dance Of Death« und »Brave New World« nicht auf ungeteilte Zustimmung stießen. Von den Werken mit Blaze Bayley am Mikrofon gar nicht zu reden. »A Matter Of Life And Death« schlägt einen anderen Weg ein, auch wenn die typischen Trademarks natürlich erhalten bleiben. Doch so verspielt, episch und progressiv waren die Briten noch nie.
Der Opener 'Different World' gibt gleich die Richtung vor: Es geht fix nach vorne los, mehrstimmige Gesangslinien verleihen dem Stück ein geheimnisvolles Flair, ausladende Gitarren-Parts fordern die ganze Konzentration des Hörers. Daran ändert sich in der Folge nichts, ob 'These Colors Don't Run' mit seinen hymnischen Gitarrenmelodien und mächtigen Chören ('Paschendale' von »Dance Of Death« lässt grüßen), das aggressive 'Brighter Than A Thousand Suns' (mit Gänsehautgarantie im Mittelteil) oder das über weite Strecken folkig angehauchte 'The Pilgrim' (orientalische und mittelalterliche Klänge treffen aufeinander), immer bauen IRON MAIDEN verschachtelte Parts und überraschende Tempowechsel ein, die die Stücke auf Überlänge anwachsen lassen.
'The Longest Day' funktioniert nach dem gleichen Prinzip: Ein langes Bass-Intro und Dickinsons bedrohliche Erzählstimme leiten ein, zur Mitte hin öffnet sich der Song zu einer wahren Hymne, die aber wiederum mit vielen Rhythmuswechseln daherkommt. 'Out Of The Shadows' hingegen lässt den Hörer kurz verschnaufen, die Halbballade plätschert bis zu einem krassen Break eher so dahin. Richtig heavy wird es mit 'Reincarnation Of Benjamin Breeg' (wer bitte?), die Mannschaft um das Gitarrentrio Adrian Smith, Dave Murray und Jannik Gers schwingt kollektiv die Keule.
Einen definitiven Höhepunkt der Scheibe markiert 'For The Greater Good Of God', hier kommt endlich mal wieder der für frühere Veröffentlichungen so typische "Galopp-Rhythmus" zum Tragen. Bruce singt den pompös angelegten Refrain wie ein junger Gott, umschifft aber jegliche Klischeeklippen. 'Lord Of Light hingegen treibt vor allem in den Strophen die ganze Band nach vorne, während der Refrain mit einer ungewöhnlichen Melodieführung glänzt. Das abschließende 'The Legacy' steigert sich nur langsam, lässt in den atmosphärischen Momenten jedoch Gedanken an Filmmusik der Marke "Braveheart" aufkommen. Auffällig ist, dass sich Dickinson mal wieder an die ganz hohen Noten heranwagt. Live sicher nicht einfach zu bewältigen, was allerdings auf große Teile des Materials zutrifft.
Unter dem Strich ist »A Matter Of Life And Death« ein unglaublich vielschichtiges Album, das nach einmaligem Hören kaum zu erfassen ist. Zehn Durchläufe dürften das Minimum sein. Wer auf eingängige Refrains und klare Strukturen setzt, wird mit diesem monumentalen Sound-Erlebnis somit nicht glücklich werden. Aber es dürfte schon jetzt feststehen, dass »A Matter Of Life And Death« trotz oder gerade wegen der Detailfülle eine besondere Position in der Geschichte von IRON MAIDEN einnehmen wird.
Titelliste:
1. "Different World" Adrian Smith, Steve Harris 4:17
2. "These Colours Don't Run" Smith, Harris, Bruce Dickinson 6:52
3. "Brighter Than a Thousand Suns" Smith, Harris, Dickinson 8:44
4. "The Pilgrim" Janick Gers, Harris 5:07
5. "The Longest Day" Smith, Harris, Dickinson 7:48
6. "Out of the Shadows" Dickinson, Harris 5:36
7. "The Reincarnation of Benjamin Breeg" Dave Murray, Harris 7:21
8. "For the Greater Good of God" Harris 9:23
9. "Lord of Light" Smith, Harris, Dickinson 7:25
10. "The Legacy" Gers, Harris 9:20
Personalaufwand:
Besetzung
Gesang: Bruce Dickinson
Gitarre: Dave Murray
Gitarre: Adrian Smith
Gitarre: Janick Gers
E-Bass: Steve Harris
Schlagzeug: Nicko McBrain
Produktion:
Kevin Shirley
Studio:
Sarm West Studios, London (England)
Singleauskopplungen:
Iron Maiden live 2010, im Hintergrund das Artwork der Single Benjamin Breeg
Am 10. August 2006 erschien Different World auf der Internetseite, wo später auch Brighter Than a Thousand Suns vorgestellt wurde.
The Reincarnation of Benjamin Breeg
Die erste Single des Albums war The Reincarnation of Benjamin Breeg. Diese erschien noch vor dem Album am 11. August 2006 und wurde vorab als Videoclip auf der Homepage der Band verfügbar gemacht. Neben dem Titellied enthielt die Single noch Hallowed Be Thy Name aus einer Radiosession für den britischen Sender BBC. Es gab außerdem noch eine limitierte 10-inch zu erwerben, die die Lieder The Trooper und Run to the Hills aus ebendieser Session enthielt.
Titelliste:
1. The Reincarnation of Benjamin Breeg – 7:20
2. Hallowed Be Thy Name (Radio 1 Legends Session) – 7:07
Different World
Different World war die zweite Single des Albums. Sie erschien in fünf Versionen. Die US- und die europäische Version unterscheiden sich in den beigefügten Liedern. Die US-Version enthält zwei Lieder aus den Radio One Sessions, während die europäische Version das Lied Iron Maiden in einer Liveversion aus Kopenhagen 2006 enthält. Zusätzlich wurde in Europa eine Version mit DVD veröffentlicht, diese enthält eine Focus-Coverversion namens Hocus Pocus und als Livesong von der Kopenhagen-Show The Reincarnation of Benjamin Breeg. Eine digitale Version der Single enthält ein Interview mit Steve Harris. Des Weiteren wurde eine 7-inch-Version als Picture Disc veröffentlicht.
Trivia
Mit A Matter of Life and Death liegen nach Piece of Mind, The X Factor und Virtual XI nun vier Studioalben der Band vor, die nicht nach einem auf ihnen vertretenen Titel benannt wurden.
Der Titel The Reincarnation of Benjamin Breeg lässt die Frage aufkommen, wer Benjamin Breeg überhaupt ist. In zeitlicher Nähe zur Veröffentlichung von A Matter of Life and Death ging eine Internetseite - scheinbar von seinem Verwandten A. Breeg betrieben - online, auf der sein Leben beschrieben wurde: Ein Künstler aus Ost-London, der 1978 auf mysteriöse Weise verschwand. Dies führte zunächst zu Spekulationen unter den Fans. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass vieles aus seinem Leben Anspielungen auf Iron-Maiden-Lieder, ihre Bandgeschichte, oder persönliche Eigenschaften von Mitgliedern ist. So ist er z. B. am Tag der britischen Kriegserklärung an Deutschland geboren, eines seiner Gemälde sieht dem Maskottchen Eddie ähnlich, er hatte Albträume in seiner Kindheit wie Steve Harris und verschwand kurz vor dem Erscheinen der Soundhouse-Tapes. Es wird davon ausgegangen, dass diese Internetseite als Scherz von Iron Maiden selber gemacht wurde, und Benjamin Breeg fiktiv ist.
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