Biografie
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Geburtstag
9. Dezember 1964 (59 Jahre alt)
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Geboren in
Recklinghausen, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Hans-Peter Wilhelm Kerkeling (* 9. Dezember 1964 in Recklinghausen), bekannt als Hape Kerkeling, ist ein deutscher Schauspieler, Moderator, Komiker, Buchautor und Synchronsprecher.
Kindheit und Jugend
Kerkeling stammt aus Recklinghausen, wo er als Sohn eines Tischlers und einer Floristin geboren wurde. Als er acht Jahre alt war, starb seine Mutter, weshalb er in den Folgejahren bei seinen Großeltern aufwuchs.
Privatleben
Hape Kerkeling lebt mit seinem Lebensgefährten und Co-Autoren Angelo Colagrossi (* 1960) zusammen. Dieser schrieb viele Texte und Sketche, unter anderem für Total Normal, und führte Co-Regie bei den Filmen Kein Pardon, Willi und die Windzors, Die Oma ist tot und Samba in Mettmann.
Seit Januar 2007 ist Hape Kerkeling Pate der Aktion Courage – Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage an der Annette von Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund-Kirchlinde. Hape Kerkeling spricht fließend Niederländisch, Spanisch, Französisch, Italienisch und Englisch.
Er wohnte 24 Jahre lang in Düsseldorf, ehe er 2007 nach Berlin umzog.
Karriereanfänge
Kerkeling legte 1984 in seiner Heimatstadt Recklinghausen am Marie-Curie-Gymnasium das Abitur ab. Zusammen mit Mitschülern brachte er unter dem Bandnamen Gesundfutter eine Schallplatte mit dem Titel Hawaii auf den Markt.
Hape Kerkelings Fernsehkarriere begann mit einem Misserfolg: Im Jahr 1977 bewarb sich der damals 12-Jährige bei Loriot für die Rolle des moppeligen Kindes Dicki (Zicke Zacke Hühnerkacke) im Sketch Weihnachten bei Hoppenstedts. Die Rolle bekam jedoch Katja Bogdanski - was Kerkeling angeblich bis heute nicht überwunden hat.
Er trat bei verschiedenen Talentwettbewerben auf und gewann 1983 den damals erstmals vergebenen Kabarettpreis Scharfrichterbeil. Er arbeitete für verschiedene Rundfunkanstalten, unter anderem für den WDR und den BR. Den Durchbruch schaffte Kerkeling bereits 1984/85 in der Ulk-Show Känguru. Zur gleichen Zeit trat er in Kerkelings Kinderstunde mit der bekannten Figur des Vorschulkindes Hannilein auf. Es folgten Gastauftritte und Sketche (unter anderem mit Margarethe Schreinemakers) in der Radio-Bremen-Sendung Extratour.
Erfolge mit Total normal
1989 gestaltete Kerkeling zusammen mit dem Pianisten Achim Hagemann mit seiner medienkritischen Sendung Total Normal ein Comedy-Format, für das er mit Preisen wie der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Vor allem zwei Aktionen sind auch Jahre nach dem Ende der Sendung in Erinnerung geblieben. Verkleidet als Königin Beatrix schaffte es Kerkeling am 25. April 1991, vor laufender Kamera in einem Wagen noch vor Eintreffen der echten Königin im Schloss Bellevue vorzufahren. Des Weiteren trug Kerkeling in der Maske eines polnischen Opernsängers zur Klavierbegleitung von Achim Hagemann ein expressives Stück vor, eine Parodie auf moderne klassische Musik, das in dem lauten und unvermittelten Ausruf Hurz! mündete. Das nicht eingeweihte Publikum nahm die Darbietung ernst und ließ sich hinterher zu einer intellektuellen Diskussion über die Aussage des Stücks verleiten. In der ZDF-Sendung Unsere Besten bezeichnete Kerkeling diesen Auftritt später als eine seiner Lieblingsaktionen, da es ihm so großen Spaß bereitet habe, „diese Klugscheißer mal so richtig zu verarschen“. Hurz! erschien 1992 als Single. Das Mottolied einer anderen Folge Das ganze Leben ist ein Quiz, schaffte als Single-Veröffentlichung den Einstieg in die deutschen Hitlisten.
Am 10. Dezember 1991 outete der Filmemacher Rosa von Praunheim Kerkeling und andere Prominente in der RTLplus-Talkshow Explosiv – Der heiße Stuhl als homosexuell. Den daraufhin einsetzenden Medienrummel – vor allem in der Boulevardpresse – kommentierte Hape Kerkeling mit den Worten: „Sensiblere Naturen als ich hätten sich jetzt wahrscheinlich mit dem Fön in die Badewanne gelegt. Was soll's. Morgen werden sie eine andere Sau durch's Dorf treiben.“
1992 lehnte Kerkeling ein Angebot des ZDF ab, die Nachfolge von Thomas Gottschalk als Moderator der Samstagabendshow Wetten, dass..? zu übernehmen. Stattdessen ging er mit der Sendung Cheese, der ein ähnliches Konzept wie Total Normal zu Grunde lag, zum Privatsender RTL.
1993 erschien Kerkelings erster Kinofilm, die Satire Kein Pardon, für die er gleichzeitig als Regisseur und Schauspieler tätig war und an deren Drehbuch er mitschrieb. Danach arbeitete Kerkeling wieder für die ARD. Er moderierte unter anderem die Sendung Warmumsherz und drehte mehrere populäre Fernsehfilme: Club Las Piranjas (1995), Willi und die Windzors (1996), Die Oma ist tot (1997).
Fortsetzung der Karriere
Erst 1999 war Kerkeling wieder im Fernsehen erfolgreich: mit der Sat.1-Sendung Darüber lacht die Welt. Mit einem „Knopf im Ohr“ unterstützt von Schachmeisterin Elisabeth Pähtz spielte er verkleidet als iranischer Großmeister Mehdi Mikamahdav Simultanschach gegen die Schacherstligisten des FC Bayern München. Als finnischer Sänger der fiktiven Rapgruppe R.I.P. Uli trat er in der VIVA-Sendung Interaktiv bei Milka Loff Fernandes, als Kleingärtner Rico Mielke in einer Diskussionssendung von Heinrich Lummer auf. Ein weiteres Highlight war sein Auftritt als litauischer Fußballtrainer Albertas Klimawiszys, der den damaligen Trainer Klaus Augenthaler beim Grazer AK ablösen sollte. Für den Sender Sat.1 moderierte er auch mehrmals die alljährliche Spenden-Gala für die Deutsche AIDS-Stiftung.
Die Entfernung der Gallenblase und ein Hörsturz veranlassten Kerkeling zu einer kurzen Auszeit. Im Juni und Juli 2001 pilgerte Kerkeling ca. 630 Kilometer auf dem nordspanischen Jakobsweg nach Santiago de Compostela. Diese Reise ist Gegenstand seines Buches Ich bin dann mal weg.
Für die Moderation der 70er-Show auf RTL wurde er 2003 mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Moderation Unterhaltung ausgezeichnet.
Im Januar 2004 drehte Kerkeling erneut einen Kinofilm mit dem Titel Samba in Mettmann, welcher im nordrhein-westfälischen Mettmann spielt. Der Film floppte in den Kinos und kam bei weitem nicht an den kommerziellen Erfolg von Kein Pardon heran.
Im Mai 2004 und im Mai 2005 moderierte er bei RTL den Großen Deutsch-Test sowie im Oktober 2004 den Großen Deutschlandtest.
Gegenwärtige Tätigkeiten
Vom Frühjahr 2005 bis März 2006 moderierte Kerkeling die von Günther Jauchs Produktionsfirma i&u TV produzierte Show Hape trifft!, die bei RTL saisonal ausgestrahlt wurde. Bisher wurde jeweils eine Staffel mit wöchentlichen Sendungen im Frühjahr und im Herbst gesendet. In der Sendung traf Kerkeling auf viele deutsche und internationale Stars und verkleidete sich u. a. als rasender Reporter Horst Schlämmer, als Schwabe Siggi Schwäbli und als niederländische Paartherapeutin Evje van Dampen. Die Show wurde im NOB Studio 8 in Hürth bei Köln produziert.
Im April und im Mai 2006 moderierte er zusammen mit Nazan Eckes die Live-Show Let's Dance. In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagt Kerkeling im Nachhinein, dass er die Moderation von Let's Dance wegen der Medienschelte um Heide Simonis abgebrochen hätte, wenn ihn die Vertragsbedingungen mit dem Sender nicht zum Weitermachen gezwungen hätten. Trotzdem moderierte er vom 14. Mai bis zum 30. Juni 2007 wieder gemeinsam mit Nazan Eckes auch die zweite Staffel von Let's Dance.
Kerkeling ist seit Jahren mit den verschiedensten Bühnen-Programmen auf Tournee. Seine letzte Tournee mit dem Programm Wieder auf Tour endete im Dezember 2006. Seine Live-Aufzeichnung Hape Kerkeling Live! erschien im März 2007 auf DVD.
Kerkeling veröffentlichte im Mai 2006 sein Buch Ich bin dann mal weg über seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg im Jahr 2001, das zum meistverkauften Buch des Jahres 2006 (über 2,0 Millionen verkaufte Exemplare) in Deutschland wurde. Darin konkretisiert er sein ganz persönliches Glaubenserlebnis mit dem Ausruf „Ich habe Gott getroffen!“. In einem Zeitungsinterview deutete er an, sich erneut für längere Zeit aus dem Fernseh-Geschäft zurückzuziehen, um sich einem Buchprojekt zu widmen und an neuen Ideen zu arbeiten.
Seit April 2008 läuft auf RTL seine neue Sendung Hallo Taxi.
Das ZDF verfilmt ab Mai 2008 Kerkelings Hörbuch Ein Mann, ein Fjord. Regie führt Angelo Colagrossi, das Drehbuch stammt von Hape Kerkeling, Angelo Colagrossi und Angelina Maccarone. Neben Jürgen Tarrach, Anneke Kim Sarnau, Matthias Brandt und Horst Krause wird Kerkeling in den Rollen von Schlämmer, Uschi Blum und Gisela zu sehen sein.
Im Juni 2008 synchronisierte Kerkeling die Rolle des Pandabären Po im Animationsfilm Kung Fu Panda.
Kunst-Figuren:
Kerkeling in Kerkelings Kinderstunde als vorlautes Vorschulkind Hannilein, das mit roter Pumuckl-Frisur, Latzhose und auf übergroßen Stühlen sitzend, die Welt der Erwachsenen kommentierte. Hierzu übte sich Kerkeling eine spezielle, kinderähnliche Stimmfärbung an und ahmte, gerne mit einem Spielzeug in der Hand, die typischen unkontrollierten Bewegungen von Kleinkindern nach.
Siegfried Schwäbli
Der trottelige, stark kurzsichtige und mit einer Brille aus Glasbausteinen ausgestattete Siegfried Schwäbli tritt von einem Fettnäpfchen ins andere und weiß oft nicht, wie ihm geschieht. So geriet er unter anderem mit Barbara Schöneberger auf dem Cannstatter Volksfest in Stuttgart in die Geisterbahn und fiel vor Angst fast in Ohnmacht. Die Figur Siegfried Schwäbli tauchte bereits Mitte der 80er Jahre in einigen Folgen von Känguru auf.
Evje van Dampen
Ist eine niederländische Paarberaterin, die sich mit verschiedensten Prominenten trifft (beispielsweise mit Günther Jauch im Zoo oder mit Udo Jürgens in dessen Villa). Sie tauchte zum ersten Mal in Hape trifft auf.
Horst Schlämmer
Unter dem Motto „Immer janz discht dran und knallhart nachjefracht“ tritt die Figur Horst Schlämmer als stellvertretender Chefredakteur des fiktiven Grevenbroicher Tagblatts auf. Bekleidet mit einem grau-beigen Trenchcoat, einer schwarzen Herrenhandtasche („der Schnapper aus Nappa“) am Arm und einem altmodischen goldfarbenen Ring am Finger führt er beispielsweise Interviews auf realen Veranstaltungen durch, wie zum Beispiel zur Bundestagswahl. Um seine Gegenüber zu verunsichern, schüttet sich Kerkeling vor jedem Auftritt als Horst Schlämmer ein Glas Doornkaat über seinen Trenchcoat, um das Alkoholproblem der Figur Schlämmer sensorisch darzustellen. Weitere äußerliche Charakteristika der Figur sind eine Vokuhila-Frisur, eine altmodische Brille, ein Schnurrbart, ein Überbiss und ein mittlerer Bierbauch. Schlämmer ist außerdem ein starker Raucher und hat gesundheitliche Probleme, die er immer mit dem Satz „Ich habe…“ und dem betreffenden Körperbereich (Kreislauf, Rücken, Füße, Steiß) erwähnt. Zudem leidet er unter Schnappatmung. Diese Beeinträchtigungen hindern ihn freilich nicht daran, ständig junge attraktive Frauen in unvergleichlich schleimiger Art „anzubaggern“, da seine Angebetete namens Gerti Kuhfuß (Wirtin seiner fiktiven Grevenbroicher Stammkneipe Wilddieb) nichts von ihm wissen will.
Schlämmer wurde am 16. Oktober 1957 in Grevenbroich geboren. Schlämmer ist ein extrovertierter und fröhlicher Mensch, der im Grunde immer nur (berufsbedingt) die Wahrheit herausfinden möchte. Gerne bietet er dazu seinem Gegenüber eines seiner stets mitgeführten Fläschchen Doornkaat zum Brüderschaft trinken an, auch wenn es sich dabei um Prominente wie Ex-Verteidigungsminister Peter Struck, Schauspieler Ottfried Fischer oder Moderator Günther Jauch handelt.
Im Mai 2006 trat Schlämmer beim Prominenten-Special von Wer wird Millionär? auf und schaffte es als erster Kandidat, Günther Jauch selbst in die Rolle des Kandidaten zu drängen, indem er den Sitz des Moderators für sich in Anspruch nahm. Zusammen mit Jauch erspielte er 500.000 Euro für die Deutsche AIDS-Stiftung. Für diese Sendung wurde den beiden Akteuren 2006 der Deutsche Fernsehpreis verliehen. Horst Schlämmer erhielt außerdem den Sonderpreis des Deutschen Comedypreises 2006, der ihm von der von Anke Engelke verkörperten Rolle Ricky verliehen wurde. Der Dialog zwischen den beiden Figuren während der Preisverleihung geriet zu einem weiteren humoristischen Höhepunkt, da Schlämmer höchst unzufrieden mit der Attraktivität der Ricky war und sich lieber eine Frau wie Cordula Stratmann, Mirja Boes oder die „echte“ Anke Engelke gewünscht hätte. Auch dieser Preis wurde Schlämmer unter anderem für seinen Auftritt bei Wer wird Millionär verliehen.
Anfang 2007 führte Horst Schlämmer ein Weblog, in dem der Verlauf seines Führerscheinerwerbs u. A. durch Videos dokumentiert wird. Die Texte werden von seiner fiktiven Praktikantin Valerie verfasst. Es handelte sich hierbei um eine bezahlte PR-Kampagne des VW-Konzerns.
Mit Horst Schlämmer als Nebenfigur wurde ein PC-Spiel namens „Weisse Bescheid“ entwickelt. Das Quizspiel wurde am 23. Mai 2007 in zwei verschiedenen Ausgaben veröffentlicht. Auch einige Singles wurden veröffentlicht: Am 3. Februar 2006 die Single Schätzelein, die unter anderem das an Herzilein von den Wildecker Herzbuben angelehnte Lied Schätzelein und Meine letzte Zigarette enthält; im September 2007 Gisela (Isch Möschte Nischt…), die sich bis jetzt auf Platz 28 der deutschen Charts platzieren konnte.
R.I.P. Uli
1999 gab sich Hape Kerkeling als Petri Danger Valkinnen mit seinen Kollegen Matti und Jaddi als finnische Gangsta-Rap-Band „R.I.P. Uli“ aus. Mit der Single „Helsinki is Hell“, auf der, dem Gangsta-Rap-Klischee entsprechend, mit einer Aneinanderreihung von Schimpfwörtern das Genre parodiert wurde, erreichte R.I.P. Uli (der Name der Band leitet sich vom finnischen Wort ripuli = Durchfall ab) Platz 45 der deutschen Single-Charts. Mit zu dem Erfolg beigetragen hat ein Auftritt der drei in der VIVA-Live-Sendung „Interaktiv“, bei dem sich Hape Kerkeling, Matti und Jaddi als bewusst provokative Rabauken gebärdeten, ohne dass die Moderatorin Milka den Komiker in seiner Rapper-Aufmachung erkannte.
Im April 2008 startete die Ausstrahlung der siebenteiligen Comedy-Reihe Hallo Taxi, in der Hape Kerkeling den Taxifahrer Günther Warnke verkörpert. Die Sendung wurde 2007 in Düsseldorf aufgezeichnet und mit sechs versteckten Kameras gedreht.
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