Biografie
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Geburtstag
7. Februar 1954 (70 Jahre alt)
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Geboren in
Berne, Niedersachsen, Deutschland
Günter Dieter Bohlen (* 7. Februar 1954 in Berne bei Elsfleth, Landkreis Wesermarsch, Niedersachsen) ist ein deutscher Musiker, Produzent und Komponist. Seinen Durchbruch als Musiker schaffte er 1984 als Produzent und Mitglied des Duos Modern Talking, das zur bisher erfolgreichsten deutschen Pop-Band wurde. Er gilt mit bisher über 160 Millionen verkauften Tonträgern (davon 120 Millionen mit Modern Talking) als einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Musikproduzenten der Gegenwart.
Lebenslauf
Kindheit und Jugend
Als Kind lebte Dieter Bohlen mit seinen Eltern Hans und Edith Bohlen und seiner Großmutter Marie auf einem Bauernhof in Ostfriesland.
Als zwei Jahre nach Dieter Bohlens Geburt sein Bruder Uwe geboren wurde, kündigte sein Vater seinen Beruf als Beamter im Straßenbauamt Aurich und machte sich mit seiner Straßenbaufirma Hans Bohlen Tiefbau GmbH Oldenburg selbstständig. Später zog die Familie nach Eversten, einem Vorort (heute Stadtteil) von Oldenburg.
Im zweiten Schuljahr auf dem Gymnasium kaufte sich Bohlen seine erste Gitarre. Da Bohlen keine Noten lesen konnte, begann er, eigene Stücke zu spielen. Mit 14 Jahren trat Bohlen in die DKP ein und wurde bei der SDAJ aktiv; zwei Jahre später wechselte er zu den Jusos. Auch dieses politische Engagement war nicht von Dauer.
Nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium der Berufsbildenden Schulen I (heute Berufsbildende Schulen Haarentor) (Notendurchschnitt: 1,3) zog Bohlen für das Studium nach Göttingen, wo er an der Georg-August-Universität auf Wunsch seiner Eltern Betriebswirtschaftslehre studierte und sein Studium als Diplom-Kaufmann mit Erfolg abschloss.
Anfänge
Bereits während seiner Schulzeit komponierte Bohlen Musik. Ab 1979 arbeitete er als Produzent bei der BMG und versuchte sich als Solokünstler. 1983 heiratete er seine langjährige Freundin Erika Sauerland, mit der er zwei volljährige Söhne und eine Tochter hat.
1980 gründete er mit Andy Selleneit das Projekt Steve Benson. Die erste Single hieß „Don't Throw My Love Away“. Es folgten noch zwei weitere Singles mit den Titeln „Love Takes Time“ und „(You're A Devil With) Angel Blue Eyes“. Keine dieser Singles schaffte es in die Top 100, was 1981 zur Auflösung des Projektes führte.
Die 1980er und Modern Talking
1983 nahm Dieter Bohlen erstmals am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil. Bernd Clüver sang den von Bohlen komponierten Titel Mit 17 und belegte damit in der Vorausscheidung den 3. Platz. Im selben Jahr gründete Bohlen mit dem Schlagersänger Thomas Anders, den er seit 1982 erfolglos produzierte, das Duo Modern Talking. 1985 erreichte Modern Talking die Spitzen verschiedener europäischer, asiatischer und afrikanischer Hitparaden. In den Jahren 1985 und 1986 erreichte die Band in Deutschland mit den Titeln You're My Heart, You're My Soul, You Can Win If You Want, Cheri Cheri Lady, Brother Louie und Atlantis Is Calling (S.O.S. For Love) fünfmal hintereinander Platz 1 der deutschen Single-Charts.
1986 schrieb Bohlen für die Tatort-Episode Der Tausch den Titel Midnight Lady, den der ehemalige Sänger von Smokie, Chris Norman, sang. Der Titel wurde ebenfalls ein Nummer-Eins-Hit.
1987 trennten sich Modern Talking im Streit. Bohlen produzierte und schrieb danach für andere Interpreten, unter anderem für die von ihm entdeckte C. C. Catch (Heartbreak Hotel). Unter dem Namen Blue System (Under My Skin) trat er weiterhin selber auf.
In der Tatort-Folge Moltke (mit Götz George als Schimanski und Eberhard Feik als Kommissar Thanner) stammt der Titelsong Silent Water auch von Dieter Bohlen und wird als vierte Blue System-Single im Dezember 1988 veröffentlicht.
1989 traf Bohlen Nadja Abd el Farrag (Naddel). Er trennte sich von seiner Ehefrau und lebte fortan mit Abd el Farrag zusammen.
1989 gewann Bohlen mit seinen Liedern die Grand Prix-Vorentscheidungen in Deutschland und Österreich. Nino de Angelo trat für Deutschland mit dem Lied Flieger an und belegte beim Grand Prix Platz 14. Thomas Forstner trat mit dem Titel Nur ein Lied für Österreich an und erreichte den fünften Platz.
Die 1990er und die 30-Tage-Ehe
1992 trat Tony Wegas für Österreich mit dem von Bohlen komponierten Song Zusammen geh'n beim Grand Prix an und belegte den zehnten Rang. 1996 trennte sich Bohlen von Abd el Farrag und heiratete Verona Feldbusch. Die Ehe hielt nur einen Monat. Verona Feldbusch gab an, von ihm geschlagen worden zu sein, was mit Bildern in der Presse veröffentlicht und als Scheidungsgrund angeführt wurde. Dieter Bohlen bestritt diesen Vorfall.
1997 beendete Bohlen sein Projekt Blue System, nachdem dessen letzte Veröffentlichungen in den Medien und vom Publikum nur noch sehr zurückhaltend wahrgenommen wurden, und begann wieder eine Beziehung mit Nadja Abd el Farrag.
1998 fand sich Modern Talking wieder zusammen und erlebte ein Comeback, das in der Fernsehsendung "Wetten dass..?" seinen Anfang nahm. Im selben Jahr wurde er als erfolgreichster Künstler in Russland geehrt.
Die 2000er und „Deutschland sucht den Superstar"
2000 trennte Bohlen sich von Nadja Abd el Farrag und lebte bis August 2006 mit dem Model Stefanie Ingrid Küster (Spitzname "Estefania") in der Gemeinde Rosengarten zusammen.
2002 veranstaltete die Bild-Zeitung ein Talent-Casting. Die 18-jährige Isabel Soares wurde aus 5000 Bewerbern ausgesucht und belegte anschließend mit der von Bohlen komponierten Ballade Will My Heart Survive den 6. Platz beim deutschen Vorentscheid.
Seine Autobiographie Nichts als die Wahrheit (geschrieben in Zusammenarbeit mit der Bild-Journalistin und Ehefrau von Bild-Chefredakteur Kai Diekmann, Katja Kessler) wurde 2002 zu einem Bestseller, erhielt 2003 den Medienpreis Goldene Feder und war aufgrund der vermeintlich volksnahen Machart und seiner bekanntlich derben Sprache Zielobjekt der Kabarett-Welt. In diesem Buch äußerte sich Bohlen auch über sein Sexleben und behauptet unter anderem, dass er zweimal eine Penisfraktur erlitten habe. Durch seine extrovertierte und direkte Art polarisierte Bohlen auch weiterhin.
Im gleichen Jahr wurde Dieter Bohlen neben Thomas M. Stein, Shona Fraser und Thomas Bug Juror der RTL-Castingshow Deutschland sucht den Superstar (DSDS), in der er sich mit umstrittenen Kommentaren („Du singst wie ein Gartenzwerg auf Ecstasy") präsentierte. Anfang 2003 nahm er mit den zehn Finalisten von DSDS die Single We Have A Dream auf, die in Deutschland zur meistverkauften Single des Jahres wurde. Auch das von Bohlen produzierte DSDS-Album United erwies sich als kommerziell erfolgreich. Die Zusammenarbeit mit dem DSDS-Sieger Alexander Klaws und dem DSDS-Dritten Daniel Küblböck waren kurzzeitig ein großer Erfolg, genauso wie die Zusammenarbeit mit Yvonne Catterfeld. Bohlen unterschrieb Werbeverträge mit Müller Milch, Makro Markt, S.Oliver und O2. Im gleichen Jahr trennte sich Modern Talking erneut.
Im Juni 2003 wurde die SPD-Politikerin und Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Kultur und Medien, Monika Griefahn, in der Bild-Zeitung, mit folgender Aussage zitiert: „Dieter Bohlen hat das Bundesverdienstkreuz verdient. Er ist ein Aushängeschild für Deutschland." Da jedoch andere Parteikollegen wie der Pop-Beauftragte Sigmar Gabriel gegen solche Auszeichnungen für Bohlen waren und auch kein Vorschlag im Bundespräsidialamt eingegangen war, wurde Bohlen die Auszeichnung nicht verliehen.
Die Erstauflage des zweiten Buches des Autoren-Duos Bohlen/Kessler, Hinter den Kulissen, enthielt eine Vielzahl von Indiskretionen über verschiedene Prominente. Diese waren provokant, teilweise ehrverletzend und unbelegt, sodass einige der Betroffenen (unter anderem sein ehemaliger Partner Thomas Anders) per einstweiliger Verfügung erwirkten, dass der Verkauf der Erstauflage eingestellt wird und nur noch Fassungen vertrieben werden durften, welche die beanstandeten Behauptungen nicht enthielten. Der Produzent Frank Farian reagierte seinerseits mit dem Buch Stupid dieser Bohlen auf die seiner Meinung nach überwiegend falsche Darstellung über Werdegang, Erfolg und die Person Dieter Bohlen selbst.
In der ZDF-Show Unsere Besten wurde Bohlen 2003 in einer Zuschauerumfrage auf Platz 30 der größten Deutschen gewählt.
Die zweite Staffel von DSDS konnte nicht an den Erfolg der ersten anknüpfen. Die Siegerin Elli Erl wollte nach ihrer Sieger-Single This Is My Life nicht mehr mit Dieter Bohlen zusammenarbeiten, weil ihr der Musikstil von Bohlen nicht gefiel.
Ende des Jahres brachte er eine Duft-Serie namens Provocation heraus.
Am 27. Januar 2005 sollte Dieter - Der Film in die Kinos kommen, doch da Bohlen mit dem Film nicht zufrieden war, sollte dieser nur auf DVD erscheinen. Bei dem Film handelt es sich um einen satirischen Zeichentrickfilm. Vorlage ist Dieter Bohlens Biographie Nichts als die Wahrheit. Bohlen synchronisierte sich selbst. Regie führte Michael Schaack.
Der Film war erstmalig am 4. März 2006 um 20.15 Uhr auf RTL zu sehen.
2005 kam Bohlens Sohn Maurice Cassian zur Welt. Die Mutter, seine damalige Freundin Stefanie "Estefania" Ingrid Küster trennte sich im August 2006 von Bohlen.
Im Herbst 2005 lief die dritte Staffel von Deutschland sucht den Superstar an. Dieter Bohlen ist das einzige Jury-Mitglied, das bei allen drei Staffeln mitgewirkt hat.
Am 3. März 2006 erschien ein neues Album. Das Album enthält neben 12 neuen und 6 alten Titeln auch die letzte nicht veröffentlichte Modern-Talking-Single Shooting Star, und den Titel-Song aus Dieter - Der Film, Gasoline.
Dieter Bohlen trat 2006 beim rumänischen Vorentscheid des Eurovision Song Contest 2006 als Produzent des Duos Indiggo (bestehend aus den Zwillingen Mihaela und Gabriela Modorcea) und dem Titel Be my Boyfriend an, doch sie erreichten beim Vorentscheid nur den siebten Platz.
Musik
Bohlens Musik fällt durch einfach strukturierte Kompositionen auf. In den 1980er und 1990er Jahren produzierte er mit Modern Talking, Blue System und C. C. Catch tanzbare Euro-Disco- und Eurodance-Titel mit charakteristischen Falsett-Passagen. Mit den Siegern der Sendung „Deutschland sucht den Superstar", konzentrierte er sich eher auf Pop-Balladen. Ebenso bei den Produktionen mit der Popsängerin Yvonne Catterfeld (u.a. Für dich, 2003) und Chris Norman (u.a. Midnight Lady, 1986).
Vom Urheberrechtsexperten Professor Paul Hertin aus Berlin wurde wiederholt behauptet, dass Dieter Bohlen mehrere Lieder "geklaut" und somit gegen das Urheberrecht verstoßen habe. Bohlen soll z. B. die Melodie aus dem Song What If von Babyface für die Produktion von Für dich für Yvonne Catterfeld verwendet haben. Aufgrund Hertins Gutachten bezüglich der Plagiatvorwürfe leitete die Berliner Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Dieter Bohlen ein, das jedoch eingestellt wurde.
Schon früher haben sowohl die Medien als auch Musiker offensichtliche Ähnlichkeiten zwischen Stücken von Dieter Bohlen und anderen Künstlern bekannt gegeben.
Bands und Pseudonyme
Dieter Bohlen war Mitglied verschiedener Bands und trat ebenso als Solokünstler unter verschiedenen Namen (Pseudonyme) auf:
* Mayfair (1976)
* Monza (1978)
* Sunday (1981)
* Steve Benson (1980–1981)
* Ryan Simmons (1984–1985)
* Blue System (1987–1998)
* Modern Talking (1984–1987, 1998–2003)
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