Biografie
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Geburtstag
21. Dezember 1939
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Geboren in
Lisboa, Lisboa, Portugal
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Gestorben
1. Januar 2021 (mit 81 Jahren)
Carlos do Carmo ist der Künstlername des portugiesischen Fado-Sängers Carlos Alberto Ascensão de Almeida (21. Dezember 1939 in Lissabon - 1. Januar 2021 in Lissabon). Er übernahm den Namen seiner Mutter Lucília do Carmo (1920–1999), die selbst erfolgreiche Fado-Sängerin und zeitweise Betreiberin eines Fado-Lokals war.
Seine Eltern schickten ihn zur Hoteliers-Ausbildung in die Schweiz (Genf), wo er neben Französisch auch sein in der deutschen Schule in Lissabon erlerntes Deutsch weiter verbesserte. Auch seine musikalischen Interessen waren zunächst eher kosmopolitisch. Er nahm zwar schon im Alter von 9 Jahren eine Schallplatte auf (seine Mutter Lucilia do Carmo war eine bedeutende Fado-Sängerin, und sein Vater, der Buchhändler Alfredo de Almeida, betrieb den Fado-Club "O Faia"). Doch erst nach einigen Jahren entschloss er sich, wie seine Mutter Fado zu singen (er nahm 1969 sogar eine Schallplatte mit ihr auf). 1963 erschien seine erste Schallplatte in Portugal. Seither hat er 35 Alben veröffentlicht, darunter viele wegweisende, die die einen unter den Kritikern als innovativen "fado novo" begrüßten, und die anderen, die Puristen, als Entfremdung des Fado ablehnten, insbesondere "Um homem na cidade" (1977).
Carlos do Carmo ist seit 1964 mit seiner Frau Judite verheiratet und hat mit ihr 3 Kinder: Cila, Alfredo, und den mit ihm schon mehrmals aufgetretenen Sänger Gil.
Im Gegensatz zu vielen anderen Fado-Sängern arrangierte sich Carlos do Carmo nicht mit der Diktatur in Portugal, er wurde auch wegen Kontakten zu Oppositionellen verhaftet. So verband ihn etwa mit dem kommunistischen, 2010 verstorbenen portugiesischen Literaturnobelpreisträger Jose Saramago eine enge Freundschaft.
1976 vertrat er Portugal beim XXI.Grand Prix Eurovision de la Chanson (dem heutigen Eurovision Song Contest) mit "Flor de verde pinho", einer Bearbeitung eines Gedichtes von Manuel Alegre (dem Schriftsteller, Poeten und Abgeordneter des "Partido Socialista").
Carlos do Carmo trat vielfach im Ausland als der exemplarische Fado-Sänger Lissabons auf. Zugleich blieb er Kosmopolit und sang bei Konzerten auch Lieder beispielsweise von Jacques Brel. Ein Konzert in der Alten Oper in Frankfurt am Main 1983 wurde als Schallplatte veröffentlicht, ebenso Konzertmitschnitte aus dem Olympia (Paris) und dem Canecão in Botafogo, Rio de Janeiro. Er veröffentlichte auch mehrmals in Englisch ("Have a smile on your face" 1976) und trat u.a. im Savoy in Helsinki, im Place des Arts in Montreal und im Memorial da América Latina in Sao Paulo auf, und sowohl in den USA als auch der damaligen Sowjetunion. Ähnlich weit verbreitet waren seine Veröffentlichungen, die sowohl im damaligen Ostblock als auch im Westen bis hin zur damaligen portugiesischen Überseeprovinz Angola verlegt wurden.
Carlos do Carmo wird heute als Erneuerer des Fado angesehen, der auch dazu beiträgt, diesen Musikstil vor dem Abgleiten in klischeehafte Unterhaltungsmusik oder die reine Touristenbelustigung zu bewahren. Er hat sich stets um musikalische Qualität und anspruchsvolle Texte bemüht und dafür unterschiedliche Textautoren herangezogen und mit einigen der besten Gitarristen des Landes zusammen gearbeitet. Und er hält Kontakt zu der jungen Generation von Fado-Sängern und Sängerinnen wie Mariza, die ihrerseits vielfach seine Fados singen.
Die 2000er-Jahre sind von reger Aktivität und Auszeichnung seines Werkes gleichermaßen geprägt. Nach überstandener schwerer Krankheit erscheint ein Buch über Carlos do Carmo, und er wird neben verschiedenen Preisen (u.a. Prémio José Afonso) auch mit einem der höchsten Orden in Portugal ausgezeichnet, dem Orden des Infanten Dom Henrique im Kommandeurs-Grad. Er ist schon vorher unter anderem Ehrenbürger von Rio de Janeiro und erhielt ein Ehrendiplom des Senats von Rhode Island für sein künstlerisches Wirken. 2006 legte die Firma Raymond Weil eine goldene Carlos do Carmo-Uhr auf. 2007 zeigte das Museu do Fado eine groß angelegte Carlos do Carmo Retrospektive. 2008 gewann er den "Goya", den "spanischen Oscar" für seinen "Fado da Saudade" aus dem Film "Fados" von Carlos Saura, an dem er mitarbeitete. Noch 2008 erscheint zur Jubiläumsfeier seiner 45-jährigen Karriere eine vielgelobte Dokumentar-DVD über und mit Carlos do Carmo (u.a. mit einigen Titeln eines neueren Konzertes in Frankfurt im Bonus-Bereich), die als Doppelpack zusammen mit einer "Best of"-Zusammenstellung veröffentlicht und ein Verkaufsschlager wird. 2009 singt er bei einem Konzert noch zu seinem Jubiläum vor 11.000 Menschen im größten Veranstaltungssaal des Landes, im Pavilhão Atlântico auf dem Gelände der Expo 98 in Lissabon, zusammen mit Gästen wie Mariza, Camané, seinem Sohn Gil, der gefeierten Fado-Nachwuchssängerin Carminho, Bernardo Sassetti, Maria Berasarte aus Galicien und dem Orchestra Sinfonietta de Lisboa.
2010 singt er im September beim "Douro Film Harvest" (u.a. vor Sophia Loren), und im November 2010 gestaltet er zusammen mit dem Count Basie Orchestra unter der Leitung von Dennis Mackrel einen Frank Sinatra-Abend im Pavilhão Atlântico in Lissabon. Im gleichen Jahr erscheint sein mit Bernardo Sassetti aufgenommenes, jazzig-intimes Album, auf der er nur durch das Piano Sassettis begleitet wird. Die CD erscheint in einer Teilauflage auch mit einer DVD und wird zum Verkaufsschlager. Ebenso arbeitet er maßgeblich mit in der Koordinierungsgruppe für die Kandidatur des Fados zur Anerkennung als immaterielles Kulturerbe im UNESCO-Welterbe. Ende 2011 erfolgt die Anerkennung durch die UNESCO.
2011 geht turbulent weiter: der 72-jährige Carlos do Carmo singt unter anderem im April in Angola und ist Gast bei Ana Mouras großem Konzert im Coliseu dos Recreios, im Mai singt er auf den Azoren und im Juni in Paris, in Madrid und als Gast bei Mayra Andrades Lissabon-Konzert, und im Oktober im 2005 eröffneten, architektonisch spektakulären Konzerthaus Casa da Música in Porto.
Sein Album "Um homem no país" (erstmals erschienen 1983) war die erste portugiesische CD, als das Medium aufkam.
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